Im Bann des Neutronensterns by Kurt Mahr

Im Bann des Neutronensterns by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bardioc, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1977-09-06T01:00:00+00:00


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Was den Vario letztlich dazu bewegt hatte, auf die Ruhe zu verzichten und statt dessen im Kommandostand nach dem Rechten zu sehen, das wußte er selbst nicht genau.

Mehr im Unterbewußtsein hatte er auf dem Weg zu seinem kleinen Quartier auf die elektronischen und positronischen Impulse gelauscht, die von oben drangen.

Es entging ihm nicht, daß der Hyperempfänger in Tätigkeit trat. Er war etwa drei Minuten lang aktiv, vielleicht auch vier. Dann wurde er abgeschaltet. Anschließend war es oben im Kommandostand eine Zeitlang völlig ruhig.

Der Vario hörte nur die Fülle der schwachen Geräusche, die aus dem Innern des Kleinraumschiffs kamen: Automatische Regelvorgänge der Belüftung, Regulierung des Stabilisatorfeldes im Plasmatank und ähnliche Dinge.

Dann aber kamen aufs neue Signale von oben. Der Vario stutzte. Es waren eigenartige Impulse - wahllos und ohne Zusammenhang, als habe sich ein Kind auf die Konsole des Piloten gestürzt und sei dabei, sämtliche Schalter durchzuprobieren.

Der Vario zögerte eine Weile. Er bedurfte der Ruhe, und die Signale, die er hörte, mochten trotz ihrer Wahllosigkeit einen Sinn haben. Tifflor mochte zum Beispiel einen Test fahren. Und schließlich: Was konnte im Kommandostand Außergewöhnliches geschehen, wenn sich außer ihm, Tifflor und dem Provconer niemand an Bord befand?

Schließlich aber kehrte er doch um. Wenn alles in Ordnung war, verlor er nur ein paar Minuten. Er hätte mit dem nächsten Interkom nach oben rufen können. Aber weil es eben die Möglichkeit gab, daß doch nicht alles so war, wie es sein sollte, verzichtete er darauf.

Als er sich dem breiten Schott näherte, hinter dem der Kommandostand lag, glaubte er, Geräusche zu hören.

Noch immer war er überzeugt, daß seine Besorgnis umsonst sei. Trotzdem aber zog er den Blaster aus dem Gürtel und entsicherte die Waffe.

Und als das Schott vor ihm auffuhr und er die seltsame Gestalt erblickte, die an der Konsole hantierte, da erlitt sein bionischer Bewußtseinsteil um ein Haar einen Schock. Die Positronik dagegen kombinierte blitzschnell: Das mußte der Felsbrocken sein, den sie in der larischen Station gefunden hatten.

Roctin-Par und Julian Tifflor lagen reglos am Boden. Es ließ sich nicht erkennen, ob sie tot oder nur bewußtlos waren.

Das fremde Geschöpf, ein graziles Wesen mit einer grauen, mattglänzenden Umhüllung, von der man nicht wußte, ob sie Haut oder Bekleidung war, und einem Kopf, der aus einem natürlich gewachsenen Felsstück zu bestehen schien, hatte den Vario inzwischen bemerkt Mit einem Ruck fuhr es in die Höhe.

„Keine falsche Bewegung!" schrie der Robot.

Der Schrei war die Reaktion seines überreizten bionischen Bewußtseins. Das fremde Wesen verstand ihn nicht.

Es war die Frage, ob es überhaupt akustische Signale aufzunehmen vermochte.

Dann aber geschah etwas Merkwürdiges. Der Vario registrierte eine rasche Folge elektronischer Impulse. Die Impulse gingen von dem Wesen mit dem steinernen Schädel aus. An gewissen Charakteristiken der Impulsformen erkannte der Vario, daß es sich um die elektronische Repräsentation eines Bildes handeln müsse.

Er setzte die Signale in der entsprechenden Reihenfolge aneinander und erhielt in der Tat eine optische Darstellung, die zwar ziemlich primitiv war, schwarz-weiß mit einer eng begrenzten Anzahl von Grautönen, trotzdem aber an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrigließ.

Das Bild zeigte den Kommandostand.



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